Der Einsatz von Emma erreichte uns über die Tierschutzorganisation „Berner Herzen in Not e.V.“.

Emma, die 10jährige Berner-Sennen-Mix Hündin war noch nicht so lange in ihrer neuen Familie, als das Unglück passierte. Wie jeden Abend wurde Emma spät nachts noch einmal zum Pipi machen in den Garten gelassen. Dass mitten in der Nacht jemand einen Böller zündet und das in der Nachbarschaft, damit hatte natürlich niemand gerechnet. Die Hündin erschreckte sich so sehr, dass sie aus der nur einen Spalt offen stehenden Gartentür flüchtete und einfach nur rannte. Natürlich machten sich ihre Besitzer sofort auf die Suche, sie suchten die ganze Nacht hindurch und auch am Folgetag.

Als wir eintrafen, war beiden die nervliche Belastung bereits deutlich anzumerken. Dani, meine Kollegin, war zu ihrem ersten Einsatz eingetroffen und ich war froh, endlich einen weiteren Suchhund mit Hundeführerin als Unterstützung zu haben. Wie immer war auch mein Mann dabei, der es übernahm Infos an die Besitzer zu geben und für die moralische Unterstützung zu sorgen. Ich machte Feline startklar und setzte sie im Garten an. Schnell fand sie den Weg hinaus, checkte die Kreuzung und entschied sich für den Weg zur Kirche. Offensichtlich befand sie sich hier in einem ordentlichen Geruchspool, hatte sie doch wirklich ordentlich zu tun, um dort hinaus zu kommen. Nachdem der Weg gefunden war, ging es weiter auf einem Weg in eine Gartensparte. Am Ende wartete ein T-Kreuzung auf uns. Als wir diese abarbeiten wollten, kreuzte ein anderer Hund unseren Weg, der Feline die ganze Zeit fixierte und sie war raus. Sie tat sich deutlich schwer wieder auf den Trail zu finden, lief dann den Weg der wieder zurück zur Kirche führte.

Emmas AbholungWir beschlossen Lenja ins Rennen zu schicken und sie machte ihren Job super. Sicher den Weg aus Garten gefunden, sicherte sie Felines Trail ab. Allerdings tat sie sich auch schwer aus dem Pool heraus zu kommen. Unsere Vermutung, die sich daraus ergab, Emma konnte nicht weit sein. Möglicher Weise hatte sie sich einfach verkrochen und war noch zu verängstigt um wieder raus zu kommen.

Wir verabredeten mit der Familie, dass ich die Suchmeldungen im Internet verbreite und erstellten zusammen die Tasso-Suchmeldung. Das Gartentor sollte offen stehen bleiben und Futter und Decke draußen bereit liegen. Wir waren ganz fest davon überzeugt, dass Emma zurück kommen würde. Noch in der Nacht erstellte ich die Suchmeldung fürs Internet und verbreitete diese weitläufig.

Am Mittag des Folgetages der erste Anrufer, der eine Sichtung meldete. Weitere folgten, erst zögerlich, dann immer mehr. Die Besitzerin Barbara war natürlich immer zur Stelle und wir machten uns ein zweites Mal auf den Weg um ggf. an einem frischen Sichtungspunkt erneut ansetzen zu können. Ich möchte an dieser Stelle noch erwähnen, dass Emma sehr gut auf andere Hunde reagiert und sich ihnen anschließt und mit ihnen spielt. Es war also einen Versuch wert.

Vor Ort angekommen, sortierten wir die Sichtungen und ich trug sie in eine Karte ein. Emma war von einem Ort weiter auf dem Rückweg nach Hause und es machte den Eindruck, dass sie vor dem Gewitter davon lief. Aufgrund der Sichtungspunkte auf der Karte konnten wir den ungefähren Laufweg von ihr ermitteln und fuhren in von zwei Seiten an.

Ein erneuter Anruf: Emma war genau dort, wo wir es ermittelt hatten von zwei beherzten Hundefreunden auf ein Grundstück getrieben worden und konnte dort gesichert werden. Sie wurde anschließend in die Hundepension ein paar Straßen weiter gebracht, wo sie nun auf Abholung wartete.

EmmaWas für ein Glück 🙂

Natürlich waren wir kurze Zeit später vor Ort und freuten uns sehr, dass wir Emma mit abholen durften.

Anschließend ging es in Emma’s zu Hause, wo wir sie sehr zutraulich, freundlich und mit einem wunderbaren Charakter kennen lernen durften.

Zukünftig bleibt bei der Familie das Gartentor immer geschlossen und Emma darf nun in ihrer Familie alt werden.

Kleiner Wehmutstropfen: wir hatten am ersten Tag etwas übersehen, der einzige Weg, der dorthin führte, wo Emma her kam, war der Weg durch die Gartenanlage und dann übers Feld. Ich hätte Feline die Kreuzung nochmal arbeiten lassen sollen… Auch daran wachsen wir. Nicht immer sind wir und unsere Hunde perfekt, aber wir arbeiten daran, für Sie und ihre entlaufenen Fellnasen!